Die Zahl der Beschwerden beim Versicherungsombudsmann ist im vergangenen Jahr sowohl gegen Versicherungsunternehmen als auch gegen Versicherungsvermittler um jeweils ein gutes Prozent gestiegen. Wie der Schlichter jetzt mitteilte, gingen 18 357 (18 145) Beschwerden ein.
Über das Jahr verteilt zeigt sich, dass die Versicherungsnehmer vor allem im ersten Quartal ihren Unmut bei Versicherungsombudsmann Günter Hirsch abgeladen haben. In den ersten drei Monaten wurden 5 508 Beschwerden gezählt, was 30 Prozent der Gesamtzahl ausmacht (zur BU-Versicherung siehe auch S. 536). Wie schon 2009 konnte der Ombudsmann auch 2010 mehr Beschwerden abarbeiten als neue hereinkamen. Für beendet wurden 18 609 (18 801) Fälle erklärt. Ende Mai will Hirsch den Jahresbericht der Presse in Berlin vorstellen.
Mitte November vergangenen Jahres ist der Kompetenzbereich des Ombudsmanns wesentlich vergrößert worden: Die Höhe, bis zu der Versicherungskunden ihre Anliegen vom Ombudsmann prüfen lassen können, wurde von 80 000 auf 100 000 Euro angehoben. Zugleich wurde der Wert, bis zu dem Versicherungsunternehmen Entscheidungen des Ombudsmanns verbindlich umsetzen müssen, auf 10 000 Euro verdoppelt. Den Beschwerdeführern steht es frei, jederzeit die Gerichte anzurufen, dann tragen sie im Gegensatz zum Ombudsmann-Verfahren aber auch das Kostenrisiko.
brs
Quelle: Versicherungswirtschaft Heft 8, 15. April 2011